Wolle färben – das erste mal

von | 12. Dezember 2024 | Wolle

 

Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, selber Wolle zu färben und habe jetzt begonnen, die Theorie in die Praxis umzusetzen

Als erstes stand die Frage nach dem passenden Material im Raum, welche Wolle, welche Farben sind für Neu-Einsteiger sinnvoll?

Meine Wahl fiel nach der Internet-Recherche auf die Dharma Acid Dye-Farben, deren umfangreiches Farbspektrum und die leichte Handhabung positiv bewertet wurden. Beim Garn stöberte ich in der Auswahl von Kremke Soul Wool und ich entschied mich für die ungefärbte Variante der Lazy Lion Sockenwolle, ein wunderbar weiches und toll zu verstrickendes Garn.

Nachdem ich das nötige Zubehör wie Essig-Essenz, Wasserkocher, Auflaufformen, Messbecher, Fläschen (für Farbreste), leeren Mameladengläsern (zum Anrühren der Farben), Schöpfkelle und Sieb zusammen hatte, konnte es endlich losgehen.

4 1/2 l heißes Wasser pro Auflaufform, dazu 150 ml Essig-Essenz werden benötigt, um einen Strang Wolle (100g) darin einzuweichen und für die Farbpigmente vorzubreiten. Die Wolle ruht darin ungefähr 40 Minuten, ehe die vorbereitete Farbe (2g/100g Wolle, in heißem Wasser aufgelöst) in die Wolle gebracht werden kann. Ich habe dafür eine Spritze verwendet, um die Farbe gezielt in der Wolle verteilen zu können. Dann habe ich die Wolle mit der Schöpfkelle immer wieder unter die Wasseroberfläche gedrückt, um sicherzustellen, das die Farbe auch die unteren Wollschichten erreichen kann. Zum Fixieren der Farbe kamen noch einmal ca. 40 ml Essig-Esssenz dazu. Jetzt hieß es warten, bis das Wasser wieder klar wurde – dann hatten die Farbpigmente sich in der Wolle verteilt. Das dauerte auch wieder ungefähr 45 Minten, ebenso lange brauchte das Wasser, um abzukühlen. Das nunmehr bunte Garn aus dem Farbbad nehmen, mehrmals kalt – warm – kalt gut durchspülen, dann vorsichtig ausdrücken und zum Trocknen auf einen Bügel hängen. Hier auf den Untergrund achten, denn es kann ja sein, dass der nasse Strang noch tropft.

Bis das Garn trocken genug zum Aufwickeln war, hat es einen Tag gedauert, eine echte Geduldsprobe für mich 🙂

Meine Erfahrungen:

Wow, das geht ja viel einfacher als gedacht!
Es ist zwar anfangs ein wenig „Geschäft“, bis alles beisammen und die Arbeitsfläche vorbereitet ist, aber dann gehen die einzelnen Arbeitsschritte auch für ungeübte Anfänger wie mich zackig von der Hand und es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Farben zunächst im Wasserbad und danach beim Trocknen entwickeln.
Die Farben sind echt der Knaller!
Die Acid Dye Farben von Dharma habe ich per Zufall beim Stöbern im Internet entdeckt, als ich erste Infos über das Färben von Wolle gesucht habe. Da bin ich auf die Seite der „webetante.com“ gestoßen und war sofort fasziniert – sooooo viele tolle Farben, dazu Anleitungstipps und ein überschaubares Sortiment an den nötigen Zubehörteile.

Der Realitäts-Check
Die bestellten Materialien waren nach ein paar Tagen bei mir und ich konnte starten. Ich hätte am liebsten gleich alle Stränge gefärbt, letztendlich beschränkte ich mich bei der Premiere auf zwei Stränge, denen ich dann aber mit der kompletten Palette meiner sechs Farben auf die Pelle rückte und die Stränge mit jeweils drei Farben auf einmal bearbeitete.
Der Färbeprozess geht richtig schnell, was mir sehr viel Geduld abverlangt, ist die Trocknungsdauer der Wolle. Ich war total neugierig, wie die fertigen Garne aussehen würden – und wurde für Wartezeit toll entschädigt! Die Farben sind leuchtend, die Übergänge zwischen den einzelnen Farben sind fließend und das Garn ist wunderbar weich geblieben. Ich hatte ein paar Bedenken, was den Essiggeruch betrifft, aber da rieche ich bei der fertigen Wolle nichts (Und auch Mann und Tochter haben sich diesbezüglich noch nicht beschwert.)
Wie geht’s weiter:
Mich hat’s gepackt, ich werde mich im Reich der Farben austoben! Erstmal verschiedene Färbetechniken und Farben auf unterschiedlichen Garnen ausprobieren, später werden wohl meine Färbungen im wollkorb erhältlich sein.

 

Ein erstes Fazit nach 40 gefärbten Strängen:

Es macht Spaß, die Garne nehmen die Farbon gut auf und mit Zitronensäure statt Essigessenz riecht es im Haus nach dem Färben auch nicht so streng 🙂

Meiner Tochter Nathalie gebührt ein großes Dankeschön: Sie hat die Banderolen für „LazyDani“ gestaltet!

Die gefärbten Garne sind ab sofort im wollkorb erhältlich und als besonderes Angebot können Sie sich Sockenwolle in ihrer Wunschfarbe färben lassen – sprechen Sie mich einfach darauf an!

Portrait von Daniela Körner im Wollkorb in Pfullingen mit zwei blauen, selbstgestrickten Socken in der Hand

Ich bin Daniela Körner

Je tiefer ich in die Welt der Wolle eintauche, um so faszinierender wird sie für mich.

Auch wenn ich seit meinen Kindertagen stricke, so gibt es doch immer wieder Neues zu entdecken und auszuprobieren.

Auf diese Reise möchte ich Sie gerne mitnehmen und mit Ihnen meine Begeisterung für dieses unglaublich vielfältige Material und seine Möglichkeiten teilen.

Sie haben Fragen? Zu den Öffnungszeiten erreichen Sie mich im Laden in der Marktstraße 11 in Pfullingen oder unter info@wollkorb-pfullingen.de

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